Info-Package, Wohnungsfrage und Preisniveau

Ungefähr 2 Wochen nach der Deadline 1. Mai, zu dem die Unterlagen in Norwegen sein mussten bekam ich per Post ein Info-Package aus Norwegen. In dem Paket war zunächst einmal mein Learning Agreement, unterschreiben und gestempelt, als Bestätigung meiner Kurswahl. Es wurden alle Kurse „genehmigt“, obwohl es sich eigentlich um Master-Kurse handelt. Bin mal gespannt, ob ich vor Ort dann auch mit dem Master-Niveau der Kurse klar komme 😉

Neben dem Learning Agreement lag auch eine mehrseitige Information bei, in der die nächsten Schritte auf dem Weg zum Auslandssemester beschrieben werden. Unter anderem ging es dort um Einreisegenehmigungen, Visa, Versicherungen und last but not least auch die Wohnungsfrage. Diese Frage stellt sich für Exchange Students in Kristiansand nicht, denn es wird jedem ein Zimmer im Wohnheim für die Zeit des Aufenthaltes garantiert. Für dieses Zimmer muss man sich nicht einmal bewerben, es wird einfach bei Ankunft in Kristiansand zugewiesen. Das ist auf der einen Seite natürlich unglaublich praktisch und unkompliziert, aber eine Einflussmöglichkeit auf die Unterbringung hat man soweit ich das bisher verstanden habe nicht. D.h. man kann nicht entscheiden in welchem Wohnheim man landet. Aber da Kristiansand ja nicht so groß ist werden die Wohnheime schon nicht zu weit von Uni und Innenstadt entfernt liegen. Die Mietpreise für Wohnheimzimmer spiegeln übrigens das generell hohe Preisniveau wieder: 300€ für ein Zimmer, das in Münster wohl knapp unter 200€ kosten würde.

Zum Preisniveau bzw. der Kaufkraft der Norweger ist der Big-Mac-Index ganz interessant. Dort liegt Norwegen hinter Island auf Platz 2 mit einem Preis pro Big-Mac von 6,88$. Das ist ein Unterschied von rd. 2,50$ im Vergleich zum Big-Mac-Preis in der Euro-Zone…

Wenigstens der Internetanschluss in den Wohnheimen liegt preislich in etwa auf dem gleichen Niveau wie in Münster. Für 20€ bekomme ich Zugang zum Uninetz und Internet. Hoffentlich sind die Verbindungsgeschwindigkeiten vergleichbar mit denen in Münster. Unter 6Mbit möchte ich eigentlich nicht mehr im Internet surfen…  Einen Telefonanschluss gibt es soweit ich das verstanden habe dafür allerdings nicht. Aber es gibt ja Skype und Co.

Das Sportangebot der Uni ist dagegen mal wieder teurer als in Münster. Ein Semester Zugang zum Fitnessstudio kostet 170€ im Vergleich zu 50€ in Münster. Die Leistungen unterscheiden sich zugegebenermaßen. In Kristiansand gibt es inklusive ein Schwimmbad + Sauna sowie eine Kletterhalle und Badmintonplätze. Ob sich dieser Mehrpreis lohnt werde ich dann irgendwann im August/September mal berichten 😉

Learning Agreement und Co. für Norwegen

Nach dem ich die Zusage für den Studienplatz hatte wurde erstmal ein bisschen gefeiert bevor es dann an die Vorbereitungen ging.

Zunächst hieß  es warten auf weitere Informationen. Ungefähr 2 Wochen nach der Zusage habe ich dann in einer Mail erste weitere Informationen bekommen. Zudem wurde zu diesem Zeitpunkt die Koordinatorin für Exchange Students in Kristiansand von der Auswahl hier in Münster informiert. Was ich nach den bisherigen Mail sagen kann: Eine wirklich freundliche und hilfsbereite Person, und das obwohl ich sie erst für einen Mann gehalten hab (wegen dem Namen, der auf Finnisch ein männl. auf Norwegisch aber ein weibl. ist). Nachdem die Koordinatorin unsere Namen hatte hat sie sich dann auch ziemlich schnell bei mir gemeldet, da die Deadline 1. Mai für die Einreichung von Learning Agreement, Notenspiegel und Exchange Student Application Form kurz vor der Tür stand.

Mit dem Learning Agreement legt man fest welche Kurse man im Ausland belegen möchte. Das Agreement muss dann von der Uni im Ausland unterschrieben werden. Damit hat man dann das nicht verbindliche OK für die Kurse. Ich habe mich übrigens für 2 WI-Kurse (IT & Management, eGovernment) und einen Kurs über Norwegen entschieden. Davon werde ich wohl nur das eGovernment-Modul in Münster als Vertiefungsmodul WI anerkannt bekommen. Aber das reicht mir eigentlich auch. Auf jeden Fall ist das Learning Agreement später Grundlage dafür, dass man eine Förderung über das Erasmus-Programm bekommt. Immerhin irgendwo zwischen 100€ und 200€ wenn ich mich nicht irre.

Die Deadline konnte ich noch knapp einhalten, so dass die Formalitäten für Norwegen erst einmal erledigt waren. Dazu kommt allerdings in Münster noch eine Form für das International Office bzw. das Erasmus-Büro, über das später der sogenannte Mobilitätszuschuss ausgezahlt wird (hoffentlich). Diese Form muss einmal von der Koordinatorin für das Austauschprogramm und dann vom International Office unterschrieben werden. Zum Glück gibt es dort keine knappe Deadline sondern die Abgabe bis kurz vor dem Aufenthalt genügt vollkommen.

Weiter geht es dann mit dem Info-Package aus Norwegen, der Wohnungsfrage usw…

Der Weg zum Studienplatz in Kristiansand

Ganz am Anfang stand natürlich meine Entscheidung für ein Auslandssemester. Diese hatte ich schon relativ früh getroffen. Nur die genaue Ausgestaltung des Plans war lange Zeit ungewiss. Mal habe ich mit dem Gedanken gespielt eine Summer Session in den USA zu machen, mal über ein Semester in Halifax in Kanada nachgedacht. Auch in Australien würde ich gerne studieren, allerdings passen die dortigen Semesterzeiten nicht zu den hiesigen.

Ende letzten Jahres habe ich mich dann dafür entschieden es erstmal über die Austauschprogramme der Wiwi-Fakultät der Uni Münster zu versuchen. Daher habe ich mich intensiver mit den angebotenen Programmen beschäftigt und für mich in Frage kommende Unis im Ausland herausgesucht. Dabei kam eine relativ kurze Liste mit Unis in Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Schottland heraus. Es zog mich also irgendwie Richtung Norden 😉 Kriterien bei der Auswahl waren vor allem die Sprache (englischsprachige Vorlesungen sollten es schon sein), die angebotenen Vorlesungen und das Umfeld der Uni.

Basierend auf diesen Kriterien habe ich mich letztendlich bei folgenden 4 Unis beworben:

  • Turku School of Economics and Business Administration in Finnland
  • University of Agder in Norwegen
  • Lund University in Schweden
  • University of Strathclyde in Schottland

Während der Klausurenphase im Februar habe ich dann an meinen Motivationssschreiben für die einzelnen Unis gefeilt. Da ich ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, warum ich im Ausland studieren will war das zum Glück gar nicht so schwer. Nur die Begründung, warum gerade Ort a und nicht Ort b war dann schon etwas komplizierter. Aber letztendlich waren die Schreiben dann pünktlich vor meinem Trip nach Australien fertig, so dass ich sie zusammen mit englischem Lebenslauf und Notenübersicht aus dem Studium bei der zentralen Stelle einreichen konnte.

Von dort werden die Bewerbungen intern an die Koordinatoren für die einzelnen Studiengänge verteilt und dort bewertet. Und was soll ich sagen, MItte April bekam ich telefonisch die Zusage für Kristiansand in Norwegen. Einfach so, ohne Bewerbungsgespräch oder ähnliches.

Im nächsten Artikel werde ich mich dann den weiteren Vorbereitungen widmen, die ich bis heute getroffen habe.

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